16.02.2008
UMZUG!
Mein blog wurde doch langsam ein bißchen unübersichtlich und hat sich mit der Zeit auch mehr und mehr vom "reinen" Filmblog wegbewegt, und da mir neulich durch ein Seminar ein neuer zuteil wurde habe ich den alten gesplittet und bin umgezogen: alles was mit Filmen zu tun hat findet sich in Zukunft hier, und alles andere hier.
(arab)film has moved: everything concerning cinema will be found here from now one, and everything concerning the blogsphere, politics, the middle east etc will be posted here.
16.01.2008
Hier gibt es ein Interview à propos Elle et Lui, der nach Jahren endlich auch in Tunesien ins Kino gekommen ist und wenn man der Blogsphere folgt offenbar große Diskussionen ausgelöst hat. Regisseur Elyes Baccar und die beiden Hauptdarsteller Anissa Daoud und Mohamed Ali Ben Jemaa diskutieren mit dem Moderator von Mosaique FM.
13.01.2008
Pflichtlektüre!
Dazu würde ich gerne Wie im echten Leben. Von Bildern und Lügen in Zeiten des Krieges des niederländischen Journalisten Joris Luyendijk erklären. Der Autor war seit Ende der 90er fünf Jahre lang Nahost-Korrespondent verschiedener holländischer Zeitungen, Radio- und Fernsehsender. In seinem Buch berichtet er nun nicht in einem Rundumschlag über "die arabische Welt", sondern erklärt, wieso man genau das als Korrespondent eigentlich nicht tun kann. Sein bitteres Fazit: man kann die arabische Welt nicht erklären, nicht in europäischen Zeitungen. Und seine Forderung: die Korrespondenten sollten nicht immer so tun, als könnten sie das, sondern öfter mal den Mut haben zu sagen "Ich weiß es nicht."
Luyendijk beschreibt die Schwierigkeiten, in diktatorischen Regimen verlässliche Informationen zu erhalten, vermeintlich "objektiv" zu bleiben zwischer israelischer und palästinensischer Propaganda, die Themensetzung durch Agenturen zu umgehen, oder einfach mal eine Geschichte über den Alltag in Ägypten unterzubringen. Denn Nachrichtenwert hat vor allem das Außergewöhnliche. Normalität kommt in der Berichterstattung über den Nahen Osten kaum vor, beklagt er.
Ich würde das Buch gerne nicht nur für alle Journalisten, zu Hause vor den Agenturen sitzenden Redakteuren, vermeintlichen Nahost-Experten zur Pflichtlektüre erklären sondern am liebsten allen! Ganz einfach deshalb, weil Luyendijk einer der Wenigen ist, der klipp und klar sagt, dass das, was wir tagtäglich aus der Region erfahren, nur ein ganz winziges Bruchstück dessen ist, was wirklich los ist. Dass man jede Geschichte auch ganz anders hätte erzählen können. Dass die Realität viel komplexer ist als sie ein noch so gut geschriebener Korrespondentenbericht darstellen könnte. Und weil ein Großteil der Berichterstattung leider nur zusammengestückelte Agenturmeldungen sind, angereichert mit Statements von Wissenschaftlern, die entweder vom Geheimdienst oder europäischen Stiftungen finanziert werden. Unabhängige Berichterstattung sieht anders aus. Zu realisieren ist sie nur ganz, ganz selten. Luyendijks Buch ist desillusionierend. Aber nötig.
Übrigens: in der gestrigen Ausgabe der taz findet sich ein Interview mit dem Autor. Und erschienen ist das Buch im Tropen-Verlag in der Reihe mundpropaganda. Kostenpunkt: 19,80 Euro
25.12.2007
10.12.2007
Am 25.12. bleibt's weiß....
07.12.2007
Filmreihe
Kurzer Hinweis: Im Rahmen von Di/Visions, das heute Abend im Haus der Kulturen der Welt eröffnet wird, gibt es eine Reihe ganz interessanter aktueller Dokumentarfilme aus dem arabischen Raum, Programm steht hier.
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21.11.2007
Zensur in Syrien, die Zweite
Jetzt hat es nach Blogger auch noch Facebook erwischt. Seit dem Wochenende kann man in Syrien nicht mehr auf die Seite des Netzwerks zugreifen, Global Voices ist ebenfalls gesperrt, erzählt mir gerade ein Freund, dem ich einen Link geschickt hatte. Und YouTube ist ebenfalls seit zwei Monaten geblockt...
07.11.2007
Khlifa Lagra'a
Ich habe gerade endlich Khlifa Lagra'a (Khlifa der Glatzkopf) gesehen, den ersten (und einzigen) Spielfilm des tunesischen Regisseurs Hamouda Ben Halima. 1969 gedreht gilt er als einer der wichtigsten frühen tunesischen Filme, und wenn man ihn sieht wird selbst bei einer völlig verratzten Kopie schnell klar, warum. Und es fällt auf, wie viele Element, die als so typisch für die Filme der späten Achtziger, frühen Neunziger gelten, sich schon bei Ben Halima finden.
Die Handlung (der Film ist eine Adaption des gleichnamigen Romans von Bechir Khraief) ist schnell erzählt: Khlifa, ein Waise, lebt in der Altstadt von Tunis und wird trotz seiner 20 Jahre nicht für voll genommen, da er keine Haare hat. Er verrichtet Botengänge für die Bewohner des Viertels und erhält Zutritt zu den Häusern der Altstadt, in die ein "normaler" Fremder (Mann) nie Einblicke erhalten würde. Er wird Freund, Vertrauter, Liebhaber der Frauen. Und zieht den Zorn der männlichen Bewohner des Viertels auf sich.
Der Parcours des Helden durch die Gassen der Altstadt, die Blicke in "verbotene" Räume, der Mann, der Zutritt in das Reich der Frauen erhält, gesellschaftlicher Schein und Sein, die Doppelmoral (religiöser) Autoritäten, Definitionen von Männlichkeit – all diese Elemente finden sich in Khlifa Lagra'a, genauso wie man sie später zum Beispiel bei Nouri Bouzid (vor allem in L'homme des cendres), bei Moncef Dhouib (Ya Soltane el Medina) und Ferid Boughedir (Halfaouine) wiederfindet. In dieser Hinsicht ist der Film von Hamouda Ben Halima wirklich eines dieser berühmten Aha-Erlebnisse, da er auf bestimmte thematische (s.o.) und auch stilistische Entwicklungslinien (die vielzitierte Raumgestaltung zum Beispiel) im tunesischen Film verweist, die zumindest mir vorher nicht in dieser Deutlichkeit bewusst waren. Spannend außerdem dieses diffuse Gefühl von Nouvelle Vague, das in dem Film mitschwingt (vgl. auch Hedi Khelils Abecedaire du Cinéma Tunisien, der das v.a. an der Hauptfigur festmacht) und ihn nach wie vor so modern wirken lässt. Und immer wieder gut: die, hier noch ganz junge, Mouna Noureddine. Schöne (wenn auch späte) Entdeckung, dieser Film!
20 Jahre...
... sind mehr als genug. Und natürlich komme ich, auch wenn ich eigentlich primär über Filme blogge, an diesem Jahrestag auch nicht daran vorbei, irgendwie auf den 7.11.1987 einzugehen: Eigentlich können das einige tunesische Blogger aber viel besser. Deshalb will ich auch nur auf Nadia, Samsoun und Sami Ben Gharbia verweisen, die drei sehr unterschiedliche, und wie ich finde alle sehr passende Formen gewählt haben, auf 20 Jahre Ben Ali einzugehen.
05.11.2007
Zensur - und wie man sie umgeht
Dailymotion schon lange gesperrt, Youtube jetzt neuerdings auch, und die meisten Blogs kann man auch nur noch über Umwege lesen? Willkommen in Tunesien!
Sami Ben Gharbia hat in seinem Blog ein paar praktische Tips veröffentlicht, wie man meistens doch noch irgendwie das lesen kann, was man will. Und das ist nicht nur in Tunis praktisch.
31.10.2007
Termine: Filmreihe Großstadtkultur
Das ZMO organisiert im Wintersemster eine Filmreihe an der TU Berlin zum Thema Großstadtkultur in arabischen Ländern mit einigen wirklich lohnenswerten Titeln.
Die Termine im Einzelnen:
8.11.
The Yacoubian Building
15.11.
Alexandria...warum?
29.11.
Anlat Istanbul
6.12.
Rang de Basanti
13.12.
Crimson Gold
10.01
Viva Laldjerie
17.01.
Gegen die Wand
24.01.
Divine Intervention
31.01.
Keif al-Hal
immer um 18.30 in Bib 014 in der Fasanenstr.88
27.10.2007
syrien & das internet
Sami Ben Gharbia weist auf seiner Homepage und auf Global Voices (übrigens sehr empfehlenswetre Seite) darauf hin, dass die syrische Bloggerin Roukana Hamour am vergangenen Donnerstag erneut vom Geheimdienst verschleppt wurde. Außerdem scheint Blogspot, was bis jetzt doch meistens funktionierte, seit wenigen Tagen in Syrien komplett gesperrt zu sein. Ich hatte zwar dort immer mal Probleme, auf die Seite zu gelangen, aber das war nie von Dauer, sondern manchmal auch einfach der schlechten Verbindung geschuldet.
19.10.2007
Offline:Baghdad
not just another film festival - und hier gibt's Infos zu diesem interessanten Projekt
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