Seit gestern finden in Damaskus die Journées de la Photographie statt. Eröffnet wurden sie im Khan Assad Pasha, einem der schönsten Gebäude der Altstadt. Dort findet sich ein Großteil der Ausstellungsstücke von knapp 20 Künstlern (und einer Kollektivarbeit), unter anderem eine Video des von mir so hochgeschätzten libanesischen Künstlers Akram Zaatari, Video in 5 movements (2006), eine Collage aus Super8-Aufnahmen. Ausserdem eine beachtliche Zusammenstellung verschiedener Fotoserien des französischen Fotografen Josef Koudelka aus den Jahren 1958 – 2004.
Rémy Lidereau verleiht in seinem Werk den französischen Vorstädten einen unwirklichen Charakter, zerlegt anonyme Wohnblocks in graphische Muster, denen man nicht mehr ansieht, dass hinter den Fassaden Menschen wohnen.
Ganz nah an den Personen ist hingegen der syrische Autodidakt Omar Berakdar. Dessen Photographien der Ashoura-Feierlichkeiten, schwarz-weiße, kontrastreiche Aufnahmen schiitischer Pilger, durch die Bewegung unscharf geworden, lassen den Sog der Prozession förmlich körperlich spürbar werden.
Im CCF wurde dann heute Abend die Ausstellung des iranischen Künstlers Khosrow Hassanzadeh eröffnet, der u.a. auch schon in Freiburg und Berlin ausgestellt hat (und hier gerade ein paar Tage im gleichen Haus wie ich wohnt). In seinen Collagen aus Fotographie und Malerei setzt er sich in kraftvollen Bildern u.a. mit der Definition von Terrorismus auseinander.
Am 7. Main wird im GI Damaskus dann die Ausstellung der deutschen Fotografin Sanna Miericke eröffnet.
Wer in Damaskus ist: die Ausstellungen auf keinen Fall verpassen! Ich werde mir die im Khan Assad Basha sicher in aller Ruhe nochmal ansehen, vielleicht folgt dann auch noch mal ein ausführlicherer Text.
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