06.01.2007

Gelesen

Mahmoud Jemni: Quarante ans de cinéma tunisien. Regards croisés

Vielfach wurde das 40-jährige Jubiläum des tunesischen Films zum Anlass genommen, eine Rückblick auf die Filmgeschichte des Landes zu wagen. Neben Hedi Khelils aufwändigem Abecedaire (demnächst mehr) erschien auch das Buch von Mahmoud Jemni, ein schmaler Band, in dem der Autor (seit Jahren in der ATPCC engagiert) Interviews versammelt, mit bekannten und weniger bekannten Gesichtern des tunesischen Films und seines Umfelds.

Die „Alten“ wie Abdellatif Ben Ammar (Sejnane, Une si simple histoire, Aziza, Le chant de la Noria) und Omar Khlifi (Al Fajr, Al Moutamarred, u.a.) ebenso wie zum Beispiel Jungregisseur Walid Tayaa (dessen Kurzfilm Madame Behja gerade im JCC-Wettbewerb lief), Schauspielerinnen wie Fatma Ben Saidane, Ausstatter, Kameraleute, Journalisten, Produzenten und und und. Das ganze beginnt originellerweise mit einem Interview mit Najet Khlifi, seit 40 Jahren Platzanweiserin im „Mondial“ in Tunis.

Jemni hat allen Interviewten die gleichen Fragen gestellt, Fragen zum Zustand des tunesischen Films, zu Lieblingsfilmen, dem Verhältnis von Dokumentar- und Spielfilm, der Krise zwischen Filmen und Publikum, Verbesserungsvorschlägen und Wünschen für die Zukunft. So disparat wie die Befragten fallen dann auch die Antworten aus, mal ist es eine Zeile, mal sind es mehrere Seiten.

Bei allem Herzblut , das sicher in diesem Buch steckt, mangelt es manchmal an Begleitinformationen zu den Interviewten, ihren Arbeiten, Veröffentlichungen etc pp. sowie einer etwas umfassenderen Einordnung in den Kontext, so dass das Buch in manchen Fällen als gute Ergänzung gesehen werden kann, man jedoch das Umfeld kennen muss, um die Informationen und Statements einordnen zu können.

Mahmoud Jemni: Quarante ans de cinéma tunisien. Regards croisés, Eigenverlag, ISBN: 978-9973-61-501-5, Preis: 15TD

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